Fika – das schwedische Allheilmittel gegen den Stress

Das sollten wir uns von den Schweden abschauen: dort sind gemeinsame Kaffeepausen mit Kollegen fester Bestandteil im Arbeitsalltag. Beim traditionellen „Fika“ geht es auch darum, sich über aktuelle Themen des Geschehens auszutauschen. Laut der Deutsch-Schwedischen Handelskammer machen an rund 90% aller schwedischen Arbeitsplätze die Kollegen gemeinsam Kaffeepause – und rund die Hälfte der Befragten gab an, täglich bis zu zweimal eine Fika einzulegen. Dabei kommen sämtliche Themen „on“ und „off“ the Job zur Sprache, vom aktuellen Quartalsbericht bis hin zum Familienausflug am vergangenen Wochenende. Die Fika ist dabei häufig alles andere als unproduktiv – denn oft genug geht es eben auch ums Geschäft. Und nach der Selbsteinschätzung der Belegschaft im skandinavischen Land glauben mehr als 60%, dass sie durch die gemeinsame Kaffeerunde effektiver arbeiten.

Edvard Blom, seines Zeichens Experte für schwedische Esskultur sieht gleich mehrere Gründe, weshalb die Schweden bis heute verrückt sind nach der Fika. Denn Kaffeebohnen und Zucker waren bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhundert kaum erschwingliche Luxusgüter im damals noch armen Schweden. „Man sah Kaffee und Kuchen als Genuß, der lange Zeit nur der Oberklasse vorbehalten war und entsprechend prestigeträchtig angesehen wurde. Als dann die Kaffee- und Zuckerpreise sanken, konnten auch Bauern und Arbeiter zumindest gelegentlich diese Waren kaufen. Auch die Küchenausrüstung wurde Ende des 19. Jahrhunderts moderner, so dass man in der heimischen Küche Kuchen und Plätzchen backen konnte. Traditionell werden zur Fika gebackene Leckereien wie z.B. Zimtschnecken angeboten.

In diesem Sinne: Gönnen Sie sich häufiger eine Kaffeepause!